Mit ihren Geheimtipps begeistert die Argentinierin und Bloggerin sogar die Einheimischen.
Von Rea Elmiger
Sie ist Journalistin, Influencerin und Mutter von drei Söhnen. Connie Radavero lebt seit bald zehn Jahren in Basel und ist immer noch so verliebt in ihr neues Zuhause wie zu Beginn. Als neugierige Person streckt sie ihre Fühler stets nach neuen Entdeckungen aus. Sie recherchiert und schreibt leidenschaftlich gerne. Seit zwei Jahren teilt sie ihre Erlebnisse mit einer eingeschworenen Gemeinschaft in den sozialen Medien. In ihrem Blog @baseloutandabout gibt sie ihren Followern – mehrheitlich aus der Expat-Community – Tipps, wie sie sich in Basel zurechtfinden können. Sie berichtet über spannende Lokalitäten, kulturelle Ereignisse und Events und bringt ihren Leserinnen und Lesern die typischen Basler Eigenheiten und Bräuche wie die Fasnacht näher. «Ich sehe mich als Brückenbauerin zwischen Zugezogenen und Lokals», sagt Connie Radavero. Ihre urbanen Entdeckungen versetzen jedoch nicht selten auch Letztere ins Staunen.
Die ehrgeizige Argentinierin stammt aus Buenos Aires. Bereits als Kind sprach sie drei Sprachen: Eng- lisch, Französisch und ihre Muttersprache Spanisch. Nachdem sie einige Jahre in lokalen Radio- und Fernsehsendern gearbeitet hatte, reiste sie in die USA, um in der CNN-Zentrale in Atlanta erste internationale Berufserfahrungen zu sammeln. Zurück aus den USA war sie weiterhin als Nachrichtenproduzentin für CNN in Buenos Aires tätig. Einige Jahre später verliess sie Argentinien wieder, um am Institut d’études politiques in Paris ein Master in Geschichte zu absolvieren. 2007 zog Connie Radavero gemeinsam mit ihrem Mann nach New York, wo sie vier Jahre lang lebten. Dort setzte sie ihre Karriere als Nachrichtenproduzentin fort. In Manhattan wurde sie zudem Mutter von zwei Jungen. Von da an übte sie den Spagat zwischen Familie und Beruf.
2011 zog Connie Radavero mit ihrer Familie wegen einem Jobangebot ihres Mannes von New York nach Basel. Zum ersten Mal in ihrem Leben stand die Kosmopolitin vor verschlossenen Türen. «Es war befremdend, in ein Land zu ziehen, dessen Sprache ich nicht verstand», sagt Connie Radavero. Die Begegnungen mit den Einheimischen gestalteten sich zwar freundlich, aber auch entsprechend harzig. Grund genug, um einen intensiven Sprachkurs zu beginnen. Durch das Deutschlernen machte sie sich mit Basel und seiner Kultur immer mehr vertraut. Dennoch fand sie keine Arbeit im Medienbereich. «Bei den lokalen Sendern war Schweizerdeutsch Voraussetzung für eine Anstellung», erzählt Connie Radavero. Die Neugier konnte ihr jedoch niemand nehmen. Als sie anfing, die Stadt am Rheinknie zu entdecken, verliebte sie sich allmählich in sie. «Das reiche kulturelle Leben mit Messen, Museen und Events, das internationale Flair sowie die Nähe zur Natur und zu den Nachbarländern faszinierten mich auf Anhieb», strahlt sie.
Als Journalistin sucht Connie Radavero stets nach neuen, interessanten und skurrilen Dingen wie die Stadtpilze. Diese Jungunternehmer züchten im Basler Untergrund Gourmet-Speisepilze auf Sägemehl und Kaffeesatz für Basel und die Region. Das Start-up gewann 2016 den Innovationspreis und startet seither durch.
Ob auf einem SUP auf dem Rhein, beim Picknick in den Merian Gärten oder mitten im Getümmel an der ART – Connie Radavero trifft man stets dort, wo das Leben pulsiert. Als Lieblingsorte nennt sie das Rheinufer und das St. Alban-Quartier. «Ich spaziere liebend gerne zwischen den ehrwürdigen alten Häusern. Das gibt mir ein Gefühl der Entschleuni- gung. Ich bin hier angekommen», sagt sie und lächelt zufrieden.
Connie Radavero schaut gerne genau hin. Hier in einem Trommelladen in der Basler Innenstadt, zu Besuch bei den Stadtpilzen und an der Art Basel.
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