Kinder lieben Schnee. Sie bauen Schneemänner und Iglus, fahren Schlitten, formen Schneeengel und werfen Schneebälle. Manche stecken sich die weisse Pracht auch gern in den Mund oder lutschen an Eiszapfen. Was die Eltern beschäftigt: Darf man Schnee bedenkenlos essen?
Von Andrea Elmiger
Dass man gelben oder offensichtlich verschmutzten Schnee nicht essen sollte, ist allen klar. Aber wie sieht es mit frischgefallenen Flocken aus? Schnee, der sich auf Bäumen oder Dächern ansammelt?
Schnee wie auch Regen können auf dem Weg zur Erde Schadstoffe aus verschmutzter Luft aufnehmen. Wenn die Feinstaubwerte hoch sind, zeigt sich dies nicht nur in der Luft, sondern auch in frischem Schnee. Laut einer 2016 veröffentlichten kanadischen Studie reichert sich Schnee sehr schnell mit Feinstaub und anderen gesundheitsgefährdenden Substanzen an. Die Forscher hatten in einer Kältekammer frischen Schnee mit Abgasen, die bei der Verbrennung verschiedener Benzinsorten anfallen, bedampft. Bereits nach einer Stunde konnte eine erheblich höhere Belastung mit Fremdstoffen festgestellt werden.
Auch Kot und Urin von Tieren verschmutzen den Schnee. Streusalz ist ein weiteres Problem. In grossen Mengen aufgenommen, kann es zu Erbrechen und Durchfall führen und ist nicht immer mit blossem Auge zu erkennen.
Aber auch ohne Schmutzpartikel ist der Schnee nicht gut für den Körper. Geschmolzener Schnee ähnelt destilliertem Wasser, da er weder Mineralien noch Elektrolyte enthält. Diese werden dem Körper entzogen, wenn man Schnee in grossen Mengen trinkt.
Fazit: Spass im Schnee gerne, aber bitte nicht essen!
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