Leder ist und war schon immer fester Bestandteil modischer Kreationen. Zukünftig wird sich die ethische Haltung zu Leder ändern, nicht aber die Tatsache, dass es in der Mainstream Etage bleiben wird, wenngleich in entschleunigter Form.
Text: Vanessa del Moral
Die Industrie ist bestrebt Alternativen zu finden, um die Fleischindustrie und deren negativen Folgen zu entlasten. Aber auch vegane Schuhe werden als Naturretter angepriesen und sind dann paradoxerweise aus genau dem Material, welches zum schwarzen Schaf mutiert ist, nämlich Plastik. Wie genau Planet Erde gerettet werden soll, ob mit Apfelleder, Kaktusleder oder Ananasleder, oder ob dann doch pflanzliche Gerbung und tadellose Tierhaltung, das Rennen machen wird, steht noch in den Sternen. Es ist ein Teufelskreis, der nicht einfache und doch dringende ideologische Auseinandersetzung und fachkundiges Wissen abverlangt.
Ob Leder, welches einen hohen Co2-Ausstoss mit sich bringt und die Öko-Bilanz nicht wirklich glänzen lässt dafür aber sehr langlebig, biologisch abbaubar und qualitativ hochwertig oder Vegan mit erdölbasiertem Kunstleder dafür aber kostengünstiger und tierfreundlich, in beiden Lagern sind die Hausaufgaben noch nicht erledigt. Das Feuer für eine klimaneutralere Welt ist bei uns allen entfacht, doch gilt auch hier die Devise unsere Zukunft nicht zu radikalisieren. Was nützen uns Pariser Abkommen, wenn sie nicht eingehalten werden, was nützen uns voreilige politische Ziele, welche prädestiniert sind, zu scheitern um sie dann mit einem gewissenlosen «wir konnten es vorher nicht wissen» unter den Teppich zu kehren. Es gibt viele Wege die nach Rom führen. Darum möchte ich euch zwei Labels vorstellen, die auf dem beste Weg sind, sowohl mit Leder als auch mit Kunstleder Geschichte zu schreiben.
Die Ledermanufaktur von Miriam de Caro
Die Ledermanufaktur von Miriam de Caro ist das Basler Mekka für Lederträume nach Mass. Nebst ihren Dauerbrennern entwirft sie auch personalisierte Produkte aus Leder. Vor allem aber geht ihr Herz auf, wenn sie für Ihre Kundinnen, welche sich an eine Tasche gewöhnt haben, «in der das ganze Zuhause in Miniformat mitgetragen wird», so Miriam, zu rekonstruieren oder gar neu zu entwerfen. Viele Labels setzen auf Schnelllebigkeit und Massenproduktion, dafür opfern sie sogar ihre Bestseller. Hier setzt Miriam de Caro an. Sie ist Feuer und Flamme, wenn sie Produkte aus Leder reparieren kann und diese zu neuem Leben erweckt. Sie benützt Leder, welches mehrheitlich pflanzlich gegerbt wird, Leder welches in Europa zubereitet wird um die Transportwege so kurz wie möglich zu halten. Ob Sandalen oder Lederhandschuhe, in ihrem Atelier ist alles denkbar. Ihre Ledermanufaktur hat Hochkonjunktur, denn die Kunden schätzen, zu wissen woher das Leder kommt, wie es verarbeitet wurde und können sich so auf eine lebenslange Lieblingstasche freuen. Weg von der Massenproduktion, hin zum Unikat. www.de-caro.ch
GNL – die Geschichte vom Schuh, der ganzheitlich denkt
Es begann harmlos mit der Suche nach einem optimalen Schuhwerk für Rücken- und Gelenkgeplagte Kunden. Dass sich damit ein Schweizer Diplom-Ingenieur der ETH auseinander setzte, war fast schon ein Garant für die bilderbuchähnliche Erfolgsgeschichte von GNL. Eine Schuhsohle die gleitet und so für optimale Dämpfung sorgt. Mit stetiger Weiterentwicklung sowohl in Funktionalität wie auch Innovation und Fortschritt, haben sie nun in ihrer Kollektion auch ein veganes Sortiment.
Mit ihrem Re-Sole-Programm und der Verwendung von recycelten Materialen, sind sie schon voll auf Kurs. Für die neue vegane Kollektion wurde lang und schritt für schritt getüftelt, bis der Cocktail aus recyceltem Nylon, recyceltem Pet und Maisabfällen kreiert war. Der Schuh ist nebst der Nachhaltigkeit, revolutionär, da die Einlegesohle aus algenbasiertem EVA besteht, eines der besten stossdämpfenden Materialien auf dem heutigen Markt. Der Schuh, der durch und durch mit gutem Gewissen getragen werden darf und nebenbei unsere Gelenke schont. Ein Schuh, der mit dir gehen will.
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