Mit der Wim-Hof-Methode über den herbstlichen Rhein gleiten.
Wim Hof ist ein niederländischer Extremsportler, auch bekannt unter «The Iceman». Er hält insgesamt 26 Weltrekorde, von denen 21 offiziell im Guinness-Buch der Rekorde
verzeichnet sind. Sein Hauptgebiet ist die maximale körperliche Leistungsfähigkeit unter extremen kalten Bedingungen. Wie gelingt es ihm, das autonome Nervensystem
zu beeinflussen?
Dahinter steckt die von ihm entwickelte «Wim-Hof-Methode», die auf drei Säulen basiert: Atemtechnik, Kältetherapie (Kryotherapie) und Konzentration (Meditation). Seine
Atemtechnik, die mittlerweile wissenschaftlich anerkannt ist, leitet sich von der Tummo-Atmung ab. Was so viel bedeutet wie «inneres Feuer». Bei dieser alten von tibetischen
Buddhisten ausgeübte Technik werden Atemtechniken und Visualisierungstechniken kombiniert, um «innere Hitze» zu erzeugen. Dadurch werden Herzfrequenz und Körpertemperatur erhöht, der Geist angeregt und die kognitiven Funktionen und Fähigkeiten verbessert, was negative Gedanken und Gefühle beseitigt.
In der Kältetherapie wird der Körper langsam an niedrigere Temperaturen herangeführt, um diesen daran zu gewöhnen. Dies geschieht schrittweise mit Kaltduschen beginnend
an den Füssen und geht weiter bis zur Ausführung einer kompletten Kaltdusche. Durch Visualisierungsübungen wird die Konzentration aktiv verbessert, die den dritten Pfeiler der Methode darstellt. Diese ist entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung der ersten beiden Säulen der Wim-Hof-Methode. Für Anfänger erstreckt sich das Training über einen Zeitraum von vier Wochen. Es ist von grosser Bedeutung, die Methode behutsam zu erlernen und dabei auf die Signale des eigenen Körpers zu achten. Gemäss Wim Hof ist es ratsam, die Methode täglich während 20 Minuten zu üben, idealerweise am Morgen auf nüchternen Magen oder mindestens vier bis fünf Stunden nach der letzten Mahlzeit. Daher bietet der
Herbst den idealen Zeitpunkt, um die Herausforderun des Eisbadens in Angriff zu nehmen.
Der Kick allein ist nicht genug Motivation? Der positiv gesundheitliche Nutzen des Badens in freien Gewässern bei Temperaturen zwischen 15 und 0 °C wurde mehrfach untersucht. Eine wissenschaftliche Review aus dem Jahr 2020 kam nach der Analyse von mehreren Hundert
Studien zum Schluss: Winterbaden wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Ziel der Wim-Hof-Methode ist es, die körperliche und geistige Gesundheit sowie die Leistungsfähigkeit zu verbessern. Anwendern zufolge steigert es die Immunität, verbessert den Schlaf, reduziert Stress und steigert die Konzentration.
Unter dem Motto «Friday is Rhine Day» steigt eine Gruppe Schwimmer zur kalten Jahreszeit jeweils um 8 Uhr am Elsässerrheinweg zum winterlichen Rheinschwimmen in den Rhein. (Weitere Informationen dazu gibt es bei der IG Rheinschwimmen in Basel.) Auch Rhyextase Basel veranstaltet regelmässig Winterschwimm-Treffen. Wichtig: Winterschwimmen stellt eine besondere Herausforderung dar und sollte deshalb immer in Begleitung und gutem Allgemeinzustand ausgeübt werden.
Text: Patricia Raña
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