Wer sich nach Sonne, Meer und einer atemberaubenden Landschaft sehnt, wird begeistert von der zweitkleinsten der sieben Kanarischen Inseln sein.
Von Karin Breyer
Inmitten des Atlantischen Ozeans, rund 30 Kilomter von Teneriffa entfernt, ragt die fast kreisförmige Vulkaninsel empor. Über San Sebastian mit dem Jacht- und Fährhafen kommen fast alle auf die Insel – gerne bleibt mein ein paar Tage in der beschaulichen Hauptstadt.
Obwohl nur knapp 400 Quadratkilometer gross, zeigt La Gomera eine erstaunliche Vielfalt, grob könnte man sagen: Da gibt es den sonnigen Süden, den grünen Norden, den bergigen Osten, den spektakulären Wesen. Schwarze bis rote Klippen strecken sich gen Himmel, von hohen Wellen umspült. Menschenleere Buchten. Prachtvolle Küsten, Plantagen und Berge. Dichte Wälder dehnen sich aus, dazu gehört der grösste einheitliche Lorbeerwald der Welt, ein Teil des Nationalparks Garajonay, seit 1986 UNESCO-Weltnaturerbe. Mit knapp 1500 m. ü.M. ist der Garajonay der höchste Berg. Die urwüchsige Natur lädt natürlich ein zum Wandern, das Landschaftsmosaik ist sehr abwechslungsreich. Man durchstreift terrassierte Hänge und subtropische Täler, immer wieder faszinieren wilde Felsfestungen, murmelnde Bächlein und malerische Bergdörfer. Es ist ein fantastisches Vagabundieren zwischen Regenwald und Halbwüste, gerade im Frühling stehen die Pflanzen in voller Blüte. Die Aussicht ist oft grandios, mitunter sind jedoch beträchtliche Höhenunterschiede zu bewältigen.
Genauso kann man sich anstecken lassen vom entspannten gomerischen Lebensgefühl. Zum Beispiel im bekanntesten und meist besuchten Tal auf La Gomara: im Valle Gran Rey, das „Tal des Grossen Königs“ im Westen. In den 1970er Jahren waren hier die Blumenkinder, heute ist das Valle auf dem Weg zu einem normalen Ferienziel. Alles was das Ferienherz begehrt, ist hier zu finden: Lauschige Bars und Restaurants, herrliche Strände, schöne Unterkünfte. In voller Pracht gedeihen Palmen und Bananplantagen auf den Terrassen und verströmen exotisches Flair. Canyonartige Schluchten und Steilhänge fallen zur Küste hinab. Bilderbuchschön klebt La Calera, vielleicht der reizvollste Ort des Archipels, am Hang. Hier liegt einem die ganze Bucht zu Füssen, der Blick fällt auf tiefschwarze Strände, das wild schäumende Meer und die Ortsteile La Playa, Borbalán, Vueltas.
Ein entspannter Tag könnte so aussehen: Morgens ein Bad nehmen am Playa de Vueltas, dann sich irgendwo in ein Promeadencafé setzen und frische Früchte geniessen. Später durch die malerischen Gassen bummeln und vielleicht einen Bootstrip buchen zu Orgelklippen oder Walen und Delfinen. Und Abends das faszinierende Farbenspiel der untergehenden Sonne beobachten.
Anreise: Mit easyJet von Basel-Mulhouse nach Teneriffa (Süd), Fahrt mit dem Bus in den Norden, mit der Fähre geht’s direkt weiter von Teneriffa (Nord) nach Gomera, von dort weiter mit dem Taxi, Bus oder Mietauto zur Unterkunft. Wer ins Valle Gran Rey möchte, bucht am besten bei www.autobusesmesa.com die komplette Fahrt vom Flughafen Teneriffa (Süd)
zur Destination in Valle Gran Rey (hin und zurück: 100 Euro).
Unterkunft im Valle z. B. www.hotel-granrey.com (wurde für sein Öko-Management ausgezeichnet).
Lektüre zur Einstimmung: Reise Know How La Gomera, Izabella Gawin
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