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FAMILIENLEBEN UND WEITERBILDUNG. GEHT DAS?

Aktualisiert: 18. Jan. 2023

Tipps, wie ich mein Leben mit einer Weiterbildung koordiniere.



Text: Ella Rupp


Weiterbildung ist in der heutigen Zeit die Voraussetzung für eine erfolgreiche Lebensgestaltung. Denn weder ein Berufsschulabschluss noch ein Studium reichen aus, um die Karriere wirklich zu lancieren. Ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis oder eine (Berufs-)Matur und sogar ein Bachelor bilden lediglich die idealen Voraussetzungen dazu. Aber erst konti-nuierliche Weiterbildung sichert das Weiterkommen und gibt einem die notwendige Sicherheit, um im Berufsleben erfolgreich bestehen zu können. Wenn man diese Grundsätze erst einmal verinnerlicht hat, stellt sich ganz von selbst die Frage: Wie schaffe ich das neben dem Familienleben? Die Hürden, die eine Frau nach der Mutterzeit auf sich nehmen muss, sehen oft schwieriger aus, als sie sind. Viele lassen sich durch Angstmacherei von anderen, oder auch durch ihre eigene Angst, ob sie in der Arbeitswelt noch bestehen können, beeinflus-sen, und geben einen Wiedereinstieg auf, bevor sie es erst probiert haben. Die Sozialvorsorge-Einrichtungen warnen jedoch davor, dass Frauen im Alter ohne adäquate Altersvorsorge riskieren, in die Abhängigkeit zurückzufallen. Es ist klar, dass sich in und nach der Elternzeit vieles verändert. Frau hat weniger Zeit, ist gestresst und oft überfordert. Mütter, die in ihre alte Stelle zurück-kehren, stellen nicht selten fest, dass ihr Privatleben nicht mehr zu ihrem Traumberuf passt. Immer erreichbar sein, Überstunden machen und viel Reisen beispielsweise sind mit dem Wunsch nach einem harmonischen Familienleben nicht vereinbar. Denn noch gibt es Möglichkeiten, mit den richtigen Skills und Arbeitsmodellen wie Jobsharing den Traumberuf auszuüben. Eine Berufsveränderung kann in solchen Fällen erfüllend sein, damit Mütter nach der Elternzeit den Anschluss an die Berufswelt nicht verpassen. Denn spätestens wenn die Kinder aus dem Haus sind, stehen die eigenen Bedürfnisse wieder im Fokus. Damit der Übergang zwischen Elternzeit und dem Wiedereinstieg klappt, haben wir hier einige Tipps für Sie zusammengefasst.


PHASE 1 – RAHMENBEDINGUNGEN SCHAFFEN

Zuerst gilt es, in Absprache mit Ihrem Umfeld die Rahmenbedingungen zu klären und festzulegen:

1. Welche Weiterbildung und weshalb?

Besprechen Sie die gewünschte Weiterbildung mit dem Partner und behandeln Sie die Laufbahn- und Berufsperspektiven unter den Partnern gleichwertig. Er hat nicht den «besseren» Job und die «wichtigere» Karriere, und sie muss sich bewusst werden, für welchen Weg sie sich entscheiden will. Das Resultat dieses Punktes beantwortet die Frage der Funktion,der Arbeit und des Berufs, die jeder Partner in denverschiedenen Phasen des Familienlebens einneh-men soll. Wichtig sind hier auch die Grundsatzfragen der Priorität: Geht es um Einkommensmaximierung, um Zufriedenheit und persönliche Entwicklung, um Selbstverwirklichung etc.?


2. Familienarbeit Definieren Sie in der Familie die Familienarbeit und teilen Sie sie fair auf. Wer übernimmt für welche Bereiche die Verantwortung? Es geht nicht nur um die Kindererziehung, sondern auch ums Waschen, Kochen, Putzen, Einkaufen etc. Bei der Fairness ist darauf zu achten, dass beide Partner einen Verantwortungs-bereich übernehmen und gleichermassen entlastet werden. Das Resultat dieses Punktes beantwortet die Frage der Zeitressourcen, die gemeinsam und individuell jedem Partner zustehen.


3. Kinderbetreuung Bei Kindern ist es zentral, Einigkeit über das Betreu-ungskonzept zu erlangen. Die Grundsatzfrage lautet hier: Wer übernimmt in der Erziehung unserer Kin-der welche Rolle, und wie ist der Mix zwischen Fami-lien- und Fremdbetreuung?


PHASE 2 – ZIELE DEFINIEREN

In einer zweiten Phase geht es um die Konkretisierung der in den Rahmenbedingungen festgelegten Grundsätze:

1. Zeitmanagement: Passt das Zeitmodell der ge-wünschten Weiterbildung zu den gemeinsam fest-gelegten Rechten und Pflichten?

2. Prioritätensetzung: Passt die Weiterbildung zur ge-wünschten Zielsetzung der beruflichen und persönlichen Perspektiven beider Partner?

3. Lernbereitschaft: Ist das didaktische Konzept der Weiterbildung geeignet, um meine Lernfähigkeit zu fördern? Wie hoch ist die Unterrichtspräsenz, was

kann ich ausserhalb des Unterrichts im Selbststudium erarbeiten und vor allem, wie sieht die Möglichkeit nach kollaborativem Lernen aus (Lernteams, Lerntandems, Lerngemeinschaften)? Und schliesslich, wie kann ich von anderen lernen, welche Prüfungsformen gelangen zur Anwendung und wie transferorientiert sind sie?


CHECKLISTE WÄHREND DER WEITERBILDUNG

Diese Überlegungen legen wir Ihnen ganz fest ans Herz: Setzen Sie Ihre Prioritäten und stehen Sie dafür ein! Seien Sie sich bewusst, dass Sie bereit sein müssen, für die Konsequenzen Ihres Handelns einzutreten, und schöpfen Sie Selbstbewusstsein daraus!

Leben Sie Ihre Neugierde aus und lassen Sie sich von niemandem ein schlechtes Gewissen deswegen einreden! Vertrauen Sie darauf, dass «gut» gut genug ist und Sie Ihre Lernleistungen nicht nach Noten bemessen, sondern nach Ihrer Entwicklung! Leben Sie nicht für Ihren Traum – leben Sie ihn. Wenn Sie Einzelberatung und Unterstützung brauchen, ist Avanti eine gute Anlaufstelle, um Ihnen den Weg für Ihre Zukunft aufzuzeigen.


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